Es ist kaum zu glauben, dass ich noch vorgestern meine Zelte abbrechen und von der Insel Samosir im Tobasee flüchten wollte, um meine Ruhe im Dschungel in der Gegend von Ketambe in Nord-Sumatra zu finden. Heute, nach der vierten Nacht in Tuktuk, dem kleinen Ort an der Ostseite der Insel, spaziere ich zwei Stunden umher und überschlage mich innerlich mit Lobpreisungen für die Harmonie des Ortes und die Lebensfreude und den liebevollen Umgang der Batak-Bewohner miteinander. Gleichzeitig rechne ich im Kopf aus, wieviele Tage ich noch maximal hierbleiben kann, bis ich weiter in den Norden von Sumatra muss, um von dort in mehreren Etappen meine Heimreise anzutreten.
Seltsam, wie wankelmütig ich bin.
Am Abend stelle ich beim Bllick in den Spiegel fest, dass ich mir bei meiner kleinen Wanderung am Vormittag einen Sonnenbrand am Hals und Dekolleté geholt habe. Auf den Armen habe ich großzügig Sonnencreme geschmiert und den Hals aber, wie so oft, nicht berücksichtigt. Nun kommt doch noch mein Aprés-Sun-Gel zum Einsatz. Ich wollte es eigentlich auf meine abschließende Liste der Dinge schreiben, die ich auf dieser Reise überflüssigerweise dabei hatte. In dem Zuge wollte ich mich zu der These versteigen, dass ein Sonnenbrand etwas für Amateure sei, denn richtige Traveller tragen natürlich immer die richtige Kleidung als Schutz und zusätzlich ausreichend Sonnencreme. Es ist also zwar nicht gut für die Haut, aber ganz heilsam für mein Ego, wenn mir nun aus dem Spiegel mein roter Hals entgegenleuchtet.