Die Fähre von Singapur nach Batam

Indonesien - Ankunft auf Batam

Das kleine bisschen Luxus, nämlich ein breiteres Bett in meinem Kapselhotel, konnte ich gar nicht richtig genießen. Denn nachts um halb zwei viel eine rücksichtslose Horde südamerikanischer Frauen ein, die rupolterten und plärrten, als gehöre ihnen der Schlafraum. Mit diesem Kapselhotel war ich auch echt durch. In Japan fand ich sie so angenehm, aber dort waren ebe auch Japaner, die viel rücksichtsvoller sind. Mit der lauten, unbedachten Art von uns aus dem Westen, kommt man sich in so einem Kapselhotel mehr vor wie in einer Lagerbarracke. Überall fliegt der Müll rum.

Heute Morgen um acht Uhr bin ich aber endlich von hier aufgebrochen. Ich habe mir eine Erkältung von dort mitgenommen, das merke ich an den beginnenden Halsschmerzen. Mit dem Bus fahre ich von der Haltestelle Boat Quay am Singapore River zum Fährhafen von Harbourfront. Dort komme ich um neun Uhr an. Viel zu früh. Meinen Koffer darf ich erst um zehn Uhr einchecken. Boarding ist dann um 20 nach zehn. Aber die Fähre hat Verspätung, was mir aber egal ist, denn meine Anschlussfähre in Batam geht nach meinen Informationen erst um 19 Uhr abends. Die Fährfahrt nach Batam dauert aber nur eine knappe Stunde.

Draußen gießt es in Strömen aber die See ist recht ruhig. In Batam angekommen, bin ich unsicher, wie das jetzt mit dem "Visa on Arrival" in Indonesien funktioniert. Schnell stelle ich fest, dass ich mir viel Gedanken darüber gemacht habe. Zu versuchen, onlibe dieses Visum zu benatragen hat ja eh nicht funktioniert und trotzdem doppelt so ange gedauert wie der Visumsprozess hier. Es gibt einen Schalter "VISA ON ARRIVAL PAYMENT". Da gebe ich meinen Pass ab und klatsche 50 Singapur-Dollar auf den Tresen. Dafür bekomme ich ein kleines Papier als Quittung. Dann gehe ich zum Grenzschallter egeb den Pass ab und das Papier, dafür klebt man mir das Visum in den Pass. Zeitaufwand: 5 Minuten.

Meine Koffer (unten) hat es auch an Bord geschafft
Mein Koffer (unten) hat es auch an Bord geschafft

Nun wechsele ich in das Fährterminal für die Inlandsverbindungen. Dort gibt es jede Menge Schalter und überall kann man Fahrkarten für die Fahrt nach Dumai kaufen. Doch dann die Ernüchterung: Die Fähre nach Dumai und der Nordwestküste Sumatras entlang geht nicht (wie im Reiseführer angegeben) abends um 7 Uhr los, sodern morgens um sieben. Ich schmolle ein bisschen, aber das hilft natürlich nichts. Ich muss hier über nacht auf Batam bleiben. Jetzt mekre ich, dass ich in den letzten Tagen viel anderes gemacht, aber meine fortlaufenden Reisevorbereitungen vernachlässigt habe. Ich habe mir keine Offline-Karte von Indonesien runtergeladen und önnte nict mal sagen wo ich bin und hinwill. Auch ein Hotel für eine eventuell notwendige Übernachtung habe ich vorher nicht rausgesucht. Nun muss ich an den Fährschaltern rumfragen, obe einer eins kennt. So kann man schnell in einem Hotel landen, dass mein Übernachtungsbudet um ein vielfaches sprengt oder in einer wiederlichen Absteige. Doch alle, die sich damit befassen, sind sehr bemüht und ich schaffe in ein nettes Hotel für 12 Euro pro Nacht mit sehr sauberen und geräumigen Zimmern. Safina Inn heißt es. Wer also mal in Batam auf der Durchreise eine ordentliche Übernachtung für kleines Geld braucht, ist hier richtig.

Ich bin überrascht von der Freundlichkeit der Indonesier. Das liest sich natürlich wie eine Floskel: "Hach, was waren die Leute freundlich." Ich meine aber: freundlich im Vergleich zu den Malaiien in Malaysia. Da habe ich in viele abweisende und hochmütige Gesichter geblickt und oft war die Kommunikation ihrerseits auf ein Minimum reduziert. 
Ich hatte befürchtet, dass es hier auf Sumatra genauso sein könte, aber ich habe mit den Menschen hier schon mehr gelacht und gescherzt als in drei Wochen Malaysia.
Auch vom Essen bin ich begeistert. In Malaysia habe ich mich so oft wie möglich an die chinesische Küche gehalten, denn die malaiische war so überzcukert und eintönig und oft frei von Gemüse. Obst habe ich überhaupt nicht bekommen. Doch, auf der Insel Tioman wurden mir Bananen geschenkt.

Ein erstes Abendessen im indonesischen Sekupang
Ein erstes Abendessen im indonesischen Sekupang

Bei meinem Zwangsaufenthalt habe ich schon meine neue Lieblingsnudelsuppe gefunden: Mie Ayam Bakso. Das sind Mi-Nudeln mit Rindfleischbällchen. Die gabs heute zu einem verspäteten Mittagessen. Heute Abend gibt es Mi Goreng nach Ace-Art. Dazu chinesischen Brokkoli und einen frischen Mango-Shake. Außerdem habe ich mich am Obststand mit Bananen eingedeckt und eben am Obststand hat mir der Verkäufer eine Frucht geschält und zum Probieren gegeben. Sehr lecker aber mir völlig unbekannt.

Vlogs - Newsflash

In meinem letzten Video waren wir zusammen in der Stadt Ipoh, am Kinta-Fluss. Malaysias ehemalige Stadt der Millionäre. In diesem Video verlassen wir nun die Zivilisation und fahren in den Taman Negara - den ältesten Urwald der Welt. Dort leben wilde Elefanten, die letzten malaiischen Tiger und der ebenfalls vom Aussterben bedrohte Schabrackentapir. Schon vom Tembeling-Fluss aus, ist der Regenwald beeindruckend. Doch ich will mitten rein und unternehme eine Dschungel-Wanderung. Dort mache ich die Begegnung mit ganz anderen blutrünstigen Wildtieren: Blutegel. Doch der Urwald ist nicht nur die Heimat einer beindruckenden Tierwelt. Hier gibt es neben den gewaltigen Riesen der Urwaldbäume auch Pflanzen die heilen können - oder töten.

In meinem neuen Video zeige ich euch Ipoh, die Stadt, die mal 100 Jahre "Stadt der Millionäre" war und erzähle euch vom britischen Gesandten J.W. Birch, der es hier auf die (Speer-)Spitze trieb- von der falsche Seite.

Meine Reise durch Südostasien geht weiter. Heute brechen wir gemeinsam auf in Thailands Wilden Westen - in die Provinz Kanchanaburi. Dort fahre ich durch den Dschungel bis ans Ende von Thailand und an die grüne Grenze zu Myanmar. Dort begegne dem Volk der Mon.

Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich in Bangkok lebte. Damals gab es viele der Möglichkeiten den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen noch nicht. Die Hochbahn war noch nicht erweitert und die U-Bahn auch nicht. Es gab auch die neuen zusätzlichen Buslinien noch nicht. Heute kann man mit Google die Verbindungen mit dem ÖPNV raussuchen und auch dann das Bussystem nutzen, wenn man kein Thai spricht.

Jessica Welt

Seit etwa einem Jahr lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.