Auf meinen Reisen durch die Welt interessiere ich mich immer auch für die geschichte der Länder und Regionen durch die ich Reise. Leider gehören dazu auch immer wieder Kriege. Die Soldatenfriedhöfe, die immer zwangsläufig das Ergebnis von Krieg sind, erzählen viel, wie eine Bevölkerung zu ihrer Vergangenheit steht und wie sie sich erinnert.

Bild: Bgeleitbroschüre zur Wanderausstellung des RIGA-Komittee
Bild: Begeleitbroschüre RIGA-Komittee

Spur vor die eigene Haustür

Seit zwei Wochen arbeite ich ehrenamtlich im Wald von Biķernieki (Riga, Lettland), wo Zehntausende erschossen wurden.
Wer die Spur zu dieser Mordstätte zurückverfolgen will, kann vor der eigenen Haustür anfangen Ein Großteil der Menschen stammte aus unseren deutschen Städten.

Die Stelen im Wald von Bikernieki

Spezialfarbe für Stelen

Der Weg durch die Massengräber im Wald ist von Betonstelen gesäumt, die mit Davidstern, Kreuz und Dornenkrone die Opfergruppen symbolisieren. Sie sind gelegentlich Ziel von Vandalismus. Mit unserem ehrenamtlichen Team vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge reinigen wir sie und streichen sie mit einer Spezialfarbe, von der sich Schmiereien leichter entfernen lassen.

Gedenkstätte im Wald von Bikernieki

Unbehauen und individuell

Stellvertretend für die zehntausende hier im Wald von Biķernieki Ermordeten stehen 5000 unbehauene Steine aus ukrainischem Granit zwischen den Namen der Städte, aus denen sie deportiert wurden.
Sie sind so unterschiedlich wie die Menschen, die hier erschossen wurden. Über die Jahrzehnte sind sie locker geworden und ich betoniere ihnen heute wieder neue Fundamente.