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Spiegelsee in den Rocky Mountains
Spiegelsee in den Rocky Mountains

Die Rocky Mountains

Die Rocky Mountains werden umgangssprachlich Rockies genannt und sind ein ausgedehntes Gebirge im westlichen Nordamerika. Die Gebirgskette erstreckt sich bis zu 5100 km  von New Mexico durch die bis nach Kanada. Ihr Name bedeutet übersetzt "felsiges Gebirge".
Durchschnittlich sind die Rocky Mountains 2000–3000 Meter hoch. Die höchsten Berge der Rocky Mountains finden sich im Bereich des US-Bundesstaates Colorado und seiner direkten Nachbarstaaten, wo es viele Gipfel über 4000 m gibt.

Entlang der Rocky Mountains verläuft die nordamerikanische Wasserscheide. Die Flüsse, die in den Rocky Mountains entspringen, münden schließlich in drei verschiedenen Ozeanen: im Atlantischen Ozean, im Pazifischen Ozean und im Nordpolarmeer. Der zweieinhalbtausend Meter hohe Triple Divide Peak im Glacier-Nationalpark in Montana nahe der kanadischen Grenze ist der Wasserscheidepunkt, von dem Niederschläge in alle drei Meere abfließen. In den Rocky Mountains entspringen folgende bedeutendere Flüsse:

Der Colorado River, der in Mexiko in die kalifornische Bucht des Pazifiks mündet. Der Rio Grande, der ebenfalls in den Rockies von Colorado entspringt, nimmt dagegen einen ganz anderen Weg. Er bildet über lange Strecken die Grenze der USA zu Mexiko und mündet schließlich in Texas in den Golf von Mexiko und damit in den Atlantik. Auch der Yukon entspringt in den Rocky Mountains, allerdings auf kanadischer Seit und bahnt sich von dort seinen Weg nach Norden, wo er in Alaska in die Beringsee an der Grenze zum Arktischen Ozean fließt.

Der Colorado River in den Rocky Mountains


Gegen Ende der letzten großen Eiszeit öffnete sich zwischen den Gletschern der Rocky Mountains eisfreier Korridor. In der Paläontologie wird diskutiert, ob und ab wann der Korridor für jagbares Wild und ihm folgende Menschen passierbar war. Er gilt als ein möglicher Wanderungsweg der Menschen in das Innere des Kontinents bei der Besiedlung Amerikas. Mit dem weiteren Rückzug der Gletscher bewohnten Indianer-Völker die Rocky Mountains. Zur Zeit der Eroberung Nordamerikas durch europäische Kolonisten lebten in der Gebirgsregion unter anderem die Apachen, Blackfoot, Cheyenne, Lakota und Shoshone. Viele dieser Völker zogen im Herbst und Winter in die Ebenen, um von Bisons und anderem Großwild zu leben, und im Frühling und Sommer in die Berge, wo sie Fische fingen, Wild jagten und Beeren und Wurzeln sammelten.

Aufstieg in die Rockies hinter Denver


Ab 1720 drangen die ersten weißen Fallensteller, Jäger und Mineraliensucher in die Rocky Mountains ein. Bald war das Gebirge als reiches Pelzgebiet bekannt. Im Jahre 1793 überquerte Alexander MacKenzie von der Hudson’s Bay Company als erster Weißer die Rocky Mountains. Die Lewis-und-Clark-Expedition von 1804 bis 1806 war die erste wissenschaftliche Forschungsreise über das Gebirge. Im Frühjahr 1824 entdeckte Jedediah Smith mit dem South Pass im heutigen Wyoming einen mit Lasten-Karawanen und Planwagen passierbaren Übergang in den mittleren Rocky Mountains. Der Pass wurde zum zentralen Punkt aller Handels- und Siedlerströme bei der Besiedelung des amerikanischen Westens zwischen 1830 und 1869. 1858 wurde in Colorado Gold gefunden. In der Folge erschlossen die Weißen das Gebiet, bauten eine transkontinentale Eisenbahn und eröffneten mit dem Yellowstone den ersten Nationalpark der Welt. Immer mehr weiße Siedler ließen sich in den Tälern und Minen-Städten nieder und verdrängten die indianischen Völker in Reservate.

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