Reisetagebuch

Indonesien: Ankunft in Bukittinggi

In den Stunden vor Morgengrauen gelingen mir zwei Stunden Schlaf, dann nähern wir uns meinem Etappenziel: Bukittinggi auf der Westseite Sumatras. Dieses Mal verpasse ich meinen Ausstieg nicht und steige sogar an einer recht günstigen Stelle aus. Noch zwei Kilometer schleppe ich mein Gepäck durch schmale Gassen, in denen mir Kinder auf dem Weg zur Schule entgegenkommen. Ich finde auch schnell meine Unterkunft. Es ist kein richtiges Hotel, sondern ein Homestay. Das heißt, man übernachtet bei Einheimischen in deren Haus. In diesem Fall wohnen oben die Großeltern und unten habe ich ein kleines Zimmer mit Bad.

Ich hole etwas Schlaf nach und spaziere dann in die das Innere der 120.000-Einwohner-Stadt. Ich muss ein Guesthouse finden, wo man an der Rezeption einen Führer engagieren kann, von dem ich gelesen habe und mit dem ich hier auf Tour gehen will.
Bukittinggi liegt am an den Vulkanen Marapi und Singalang und auf die möchte ich steigen.

Sumatras Vulkane

Entlang der Südwestküste Sumatras verläuft der Sundagraben. In der westlichen Mitte Sumatras, also dort, wo Bukittinggi liegt, bewegt sich die australische Platte der Erdkruste nordwärts. Die Plattengrenze verläuft grob entlang des Sundagrabens, aber die Zone, in der Deformationen auftreten, erstreckt sich über hunderte von Kilometern vom Graben entfernt. Dadurch kommt es im Abstand von wenigen Jahren immer wieder zu teilweise schweren Erd- und Seebeben.
Nur wenige Kilometer von Bukittinggi liegt der Gunung Marapi. Der Berg Marapi. Er ist ein 2885 Meter hoher komplexer Stratovulkan. In diesem Jahrtausend hatte der Marapi bereits elf eruptive Phasen. Im Jahr 2018 stieg Vulkanasche bis zu 4 km über der Kraterhöhe auf. Im Sommer 2022 wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert, bei dem sich der Boden hob. Erste Eruptionen begannen vor wenigen Tagen am 7. Januar 2023: Dabei stieg Vulkanasche bis zu 300 m über Kraterhöhe auf. Am 13. Januar erreichten die Aschewolken bereits eine Höhe von 1000 m.

Das ist die Absage an mein Vorhaben den Marapi zu besteigen. Mittlerweile gebe es ständig kleinere Ausbrüche des Vulkans, sagt mir der Mann an der Rezeption. Aber auf Sumatra gibt es nicht nur Vulkane, deswegen verabrede ich mich trotzdem mit dem Tourführer Roni für den nächsten Tag.

 

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Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.