Reisetagebuch

Die Fähre von Batam nach Dumai
Die Fähre von Batam nach Dumai

Mit der Fähre von Batam nach Dumai: Bakso-Genuss und SIM-Karten-Rätsel entlang der Straße von Malakka

Gestern Abend habe ich noch versucht im Ort etwas zu Abend zu essen und eine indonesische SIM-Karte für mein Handy zu bekommen. Nur eines davon ist mir gelungen. Ich bin auf eine neue indonesische Variante einer Suppe gestoßen, von der ich hoffe, dass sie mir auf dieser Reise am besten täglich begegnet. Sie heißt Bakso. Bakso heißt auf Deutsch Bällchen. Es ist also eine Nudelsuppe mir Rindfleischbällchen, die in vielerlei Weise und Größe hergestellt werden.

Die Seiten der Straße sind kaum befestigt und es hat immer noch geregnet, so dass ich in recht trostloser Umgebung nach einem Handyladen suchte. Ich fand einen, wo zwei junge Frauen sich zuversichtlich zeigten, mir eine SIM-Karte zu verkaufen. Aber mein Gerät akzeptierte sie nicht. In Malaysia war das kein Problem gewesen, aber egal von welchem indonesischen Anbieter wir SIM-Karten einlegten: Es wollte nicht funktionieren. Ich habe mir vorgenommen mich noch einmal damit zu beschäftigen, denn auf zukünftigen Reisen wird sich sicher das gleiche Problem stellen. Ich bin mit meinem Wissen nicht mehr auf dem Stand der Zeit und kann nicht sagen, ob es sowas wie SIM-Lock noch gibt oder, ob es mit einem Betriebsmodus zusammenhängt, den das indonesische Mobilfunknetz verlangt und den mein Handy nicht kann – oder umgekehrt.

Aber nun steht schon der Taxifahrer von gestern pünktlich um sechs Uhr morgens vor der Tür und fährt mich wieder zum Fährterminal. Pünktlich um sieben Uhr legt die Fähre Richtung Dumai ab. Die Route, die sie in den nächsten acht Stunden zurücklegen wird, läuft entlang der Straße von Malakka. Diese Meerenge in Südostasien zwischen der Malaiischen Halbinsel und der Nordostküste von Sumatra. Sie verbindet die Andamanensee und das Südchinesische Meer mit der Straße von Singapur. Die Straße von Malakka ist mit täglich etwa 200 bis 250 durchfahrenden Schiffen eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Zwischen 20 und 25 % des von der Seeschifffahrt beförderten Welthandelsumfangs passiert diese Meeresstraße. Lange Zeit war hier Piraterie ein großes Problem. Noch 2021 kam es hier zu 35 Piratenangriffen. Die Bedrohung ist heute aber nur noch gering.

Die eine Zwangsübernachtung auf Batam hat nicht ausgereicht, um mir einen Eindruck von Indonesien zu geben. Doch wenn ich in Dumai in der Mitte der Rieseninsel Sumatra ankomme, werde ich mit einem Mal mittendrin sein. Die Klimaanlage der Fähre ist auf eiskalt gestellt und noch liegen sieben Stunden Fahrt vor mir. Während meine Körpertemperatur im Inneren des Schiffs sinkt, steigt meine Spannung auf Indonesien.

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Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.